Der Gaststättenverband empfiehlt seinen Mitgliedern, Essen nach Möglichkeit selbst auszuliefern. Und wer das nicht kann, sollte seinen Kunden einen Abholservice anbieten, sagt der Dehoga. Hauptsache, die Betriebe verzichten auf Plattformen wie Lieferando.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) rät Restaurants von einer Zusammenarbeit mit Lieferdiensten wie Lieferando und Wolt ab. "30 Prozent - da kann der Gastronom nicht existieren. Das geht gar nicht", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem "Tagesspiegel". Hartges bezog sich damit auf die Provision, die Lieferdienste von den Restaurants erheben. Diese beträgt bei einer Lieferung 30 Prozent des Bons.
Der Verband empfiehlt Betrieben, die sich keinen eigenen Lieferservice leisten können, auf ihre Kunden zuzugehen. Wer ein Geschäft in guter Lage und mit Stammkunden habe, sollte versuchen, einen Abholservice anzubieten, sagte Hartges. "Das lohnt sich auf jeden Fall mehr, da keine Provisionen anfallen und der direkte Kontakt zu den Gästen weiter gepflegt wird."
Dem Verband zufolge fühlen sich einige Berliner Gastronomen in der aktuellen Situation den Bedingungen der Lieferdienste ausgeliefert. Sie beklagen demnach, dass diese in ihre Preissetzung eingreifen und bei den Kosten intransparent sind. Dehoga will im Januar dazu eine Umfrage unter Gastronomen starten.
Der Anbieter Wolt erklärte dazu, wenn Restaurants auf die Wolt-Plattform gingen, "verpflichten sie sich, ihre Preise nicht über die übliche Höhe zu heben". Von Lieferando hieß es dazu, natürlich dürfe jedes Restaurant seine Preise weiterhin festlegen. Sollten die Gerichte aber teurer werden, müsse das auch für die Speisekarten vor Ort gelten.
Quelle: ntv.de, hvo/AFP